Wandern mit Kindern: Was wichtig ist und was unbedingt mit auf die Tour gehört

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Der nächste Urlaub wird geplant? Wie wäre es denn mit einem Wanderurlaub? Deutschland bietet viele schöne Regionen, die sich lohnen, zu Fuß zu erkunden. Dabei wird auch nur das Nötigste an Ausrüstung gebraucht.

Wandern mit Kindern: Das Wichtigste bei der Reiseplanung

Wanderbegeisterte Paare wollen ihren Nachwuchs verständlicherweise möglichst schnell an das Wandern heranführen. Auch Eltern, die schon Kinder haben, stellen sich die Frage: Wann ist eigentlich die richtige Zeit, um mit dem Wandern zu beginnen? Wie alt muss das Kind sein und was ist der Unterschied beim Wandern mit kleinen und mit größeren Kindern? Dabei sei eines angemerkt: Es gibt kein „bestes“ Alter, in dem die ersten Wandertouren unternommen werden können. Alles ist von der richtigen Planung und Vorbereitung der Tour abhängig. Dabei gilt es auch, die besten Tipps und Tricks zum richtigen Packen des Rucksacks zu beherzigen, denn es ist unglaublich, wie viele Dinge mitgenommen werden müssen. Trotzdem: Viele Eltern planen alle Eventualitäten ein. Viel besser ist es aber, auf ein wenig Improvisationstalent und „MacGyver-Mentalität“ zu vertrauen.


Ab diesem Alter kann es losgehen

Schon mit Kindern ab sechs Monaten kann mit dem Wandern begonnen werden, wenn die Touren nur zwei bis drei Stunden dauern und das Wetter mitspielt.

Wohl kaum jemand wird im Winter auf die Idee kommen, mit dem Baby wandern zu gehen und auch im Hochsommer bedeutet eine solche Tour für keinen der Beteiligten wirklich Spaß.

Die Babytrage ist ideal, wenn es über Stock und Stein gehen soll, der Kinderwagen kommt in vielen Regionen rasch an seine Grenzen.

Dafür ist der Wagen wiederum die bessere Wahl, wenn viele verschiedene Dinge mitgenommen werden müssen. Am besten ist ein Kinderbuggy, der sich leicht lenken lässt (evtl. Jogger verwenden) und der über Luftreifen verfügt.

Die Trage, auch „Kraxe“ genannt, ist für ältere Kinder ideal. Hier können die Kleinen bequem aufrecht sitzen und die Landschaft genießen. Ein Sonnenschirm kann auch angebracht werden, sodass das Kind vor der Bergsonne geschützt wird.

Wanderbegeisterte Paare wollen ihren Nachwuchs verständlicherweise möglichst schnell an das Wandern heranführen. (Foto: AdobeStock - 631477005 MNStudio)

Wanderbegeisterte Paare wollen ihren Nachwuchs verständlicherweise möglichst schnell an das Wandern heranführen. (Foto: AdobeStock – 631477005 MNStudio)

Tipp: Ein Bollerwagen ist nur anfänglich eine gute Idee. Wenn das Gelände allzu uneben wird, ist dieses Gefährt schwer zu ziehen. Es bietet nur eine unzureichende Federung für das Kind und macht schmale Wege unpassierbar.

Wohin des Wegs?

Wer mit Kindern die schönsten Wanderreviere entdecken möchte, hat in Deutschland und Europa viele gute Anlaufstellen zum Beginn einer Wandertour.

Wer Inspirationen sucht, findet hier vielleicht das nächste Traumwanderziel für den Urlaub mit der ganzen Familie:

  • der Spessart in Deutschland
  • Wandern auf dem Kungsleden in Schweden in Richtung Lappland
  • Erkundung des Wasserlinienpfades in den Niederlanden
  • schottische Highlands
  • Alpen in Österreich
  • Dolomiten in Italien
  • Elsass in Frankreich
  • Provence in Frankreich
  • Höhenwandern in Albanien

Je nach Alter der Kinder und gewünschter Anreise finden sich in allen Ländern und Regionen Ziele, die zu Fuß erkundet werden können.

Darum nicht einmal dort im Herbsturlaub wandern, wo sonst nur der Sommer- und Strandurlaub eingeplant wird?

Wichtig ist nur, dass alle Familienmitglieder die passende Ausrüstung mithaben und Art sowie Dauer der Wanderung auf die jüngsten und/oder schwächsten Teilnehmer abgestimmt werden.


Der Erfolg der Wandertour hängt von der Vorbereitung ab

Viele Eltern haben eine Idealvorstellung von einer Wandertour mit Kindern: Es werden wild-romantische Bäche über- und unberührte Landschaften durchquert. Es geht über Stock und Stein, die Kinder singen und hüpfen gut gelaunt nebenher.

Die Realität sieht leider oft anders aus: Die Kleinen sind missgelaunt und fragen alle fünf Minuten, ob die Tour nicht endlich vorüber sei.

Könne man nicht ein Eis essen oder „endlich“ eine Pause machen? Und überhaupt: Wie lange dauert dieses öde Herumlaufen denn noch? Schon sinkt auch die Laune der Eltern auf den Nullpunkt.

Dabei wäre es durchaus möglich gewesen, die Sache mit Spaß zu meistern. Ausschlaggebend ist dafür nur die richtige Vorbereitung!

Eltern müssen an alles denken, wenn sie mit Kindern wandern gehen wollen. Auch das Equipment ist dabei relevant.

Eine komplette Grundausstattung ist maßgeblich am Erfolg der Wandertour beteiligt. (Foto: AdobeStock - 618781682 Goffkein)

Eine komplette Grundausstattung ist maßgeblich am Erfolg der Wandertour beteiligt. (Foto: AdobeStock – 618781682 Goffkein)

Mit dem Rucksack auf Tour

Eine komplette Grundausstattung ist maßgeblich am Erfolg der Wandertour beteiligt. Hierzu zählt auch der passende Rucksack, der alles, was beim Wandern wichtig ist, sicher verwahrt. Er muss die richtige Größe haben und sollte bequem zu tragen sein. Der Deutsche Wanderverband empfiehlt, für Tageswanderungen einen Rucksack mit rund 30 Litern Volumen zu nutzen, bei mehrtägigen Touren sollte der Rucksack etwa 40 Liter fassen.

Wichtig ist bei der Wahl der richtigen Größe auch, ob unterwegs zur Rast eingekehrt wird oder ob alles zur Verpflegung mitgenommen werden muss. Wichtig: Jedes Gramm mehr zählt! Was anfänglich wie ein Klacks wirkt, kann nach wenigen Kilometern bleischwer auf dem Rücken hängen. Bei der Auswahl des richtigen Wanderrucksacks sollte daher ausreichend Zeit eingeplant werden. Im Idealfall wird der Rucksack im Laden gekauft, wo verschiedene Modelle aufprobiert werden können.

Diese Punkte sind bei einem idealen Rucksack zu beachten:

  • gute Polsterungen vorhanden
  • mehrfach verstellbare Gurte zur individuellen Anpassung
  • breiter Brust- und Hüftgurt
  • viele unterschiedlich große Fächer vorhanden
  • Regenschutz integriert
  • Abstandshalter für Schweißverringerung auf dem Rücken

Das Gewicht des Rucksacks muss auch bei Mehrtagestouren im Blick behalten werden: Mehr als 20 kg sollten es auf keinen Fall sein.


Das muss auf die Tour mitgenommen werden

Das Erstaunliche an Wandertouren mit Kindern: Die Kleinen haben schon nach fünf Minuten Wanderung Durst. Es gilt daher, genügend Getränke einzupacken, damit niemand dursten muss. Gleichzeitig brauchen Eltern ein gutes Auge für das richtige Mengenmaß, denn gerade kleine Kinder trinken gern zu viel.

Das erfordert wiederum zahlreiche Pipi-Pausen, was der Wanderfreude durchaus abträglich sein kann. Außerdem ist es bemerkenswert, wie energiegeladen Kinder schon nach einer kurzen Pause, in der es leckere Snacks gab, sein können. Einmal Energie getankt und schon erinnern manche Kinder an den berühmten Duracell-Hasen!

Beim Packen des Wanderrucksacks sollten Eltern somit darauf achten, leichte und dennoch energiereiche Snacks einzupacken. Auch der Keks und die Schokolade dürfen nicht fehlen und können die Obstmahlzeit perfekt ergänzen.

Außerdem sind die folgenden Dinge für eine erfolgreiche Wandertour mit Kindern unverzichtbar:

  • Wanderkarte
  • Smartphone mit Wander-App
  • Ladekabel bzw. Power-Bank
  • Kompass, HiGPS- oder anderes Signalgerät
  • Erste-Hilfe-Set
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Pinzette und Zeckenkarte
  • Fernglas und Taschenlampe

Selbst dann, wenn keine Nachtwanderung geplant ist, kann es sinnvoll sein, eine Taschenlampe einzupacken. Was ist, wenn sich auf der Wanderung etwas Unvorhergesehenes ereignet? Daher empfehlen Experten auch, eine Wärmefolie mitzunehmen.

In dieser kann eine verletzte Person bis zum Eintreffen von Rettungskräften gelagert werden. Ansonsten gilt, dass der Wanderrucksack entsprechend der Länge der Tour, des Ziels und der teilnehmenden Personen gepackt werden muss. Für kleine Kinder empfiehlt es sich zudem, das Lieblingskuscheltier mitzunehmen, sodass das Kind ein wenig Trost findet, wenn es mit der Wanderung rein gar nicht mehr einverstanden ist.

An die passende Kleidung denken

Ganz wichtig: Unbedingt Funktionsbekleidung einpacken!

Selbst dann, wenn keine Nachtwanderung geplant ist, kann es sinnvoll sein, eine Taschenlampe einzupacken. (Foto: AdobeStock -  04 AdobeStock 631478717 MNStudio)

Selbst dann, wenn keine Nachtwanderung geplant ist, kann es sinnvoll sein, eine Taschenlampe einzupacken. (Foto: AdobeStock – 04 AdobeStock 631478717 MNStudio)

Vor allem die passenden Schuhe sind wichtig, dabei sollte schon bei den Kleinsten auf sehr gute Qualität und weniger auf den Preis geachtet werden.

Denn: Wer nicht mehr laufen kann, wird auch keinen Spaß an der Wanderung haben. Die neuen Wanderschuhe sollten zudem zu Hause eingelaufen werden. Wichtig: Der Fuß muss fest im Schuh sitzen, gleichzeitig sollen die Zehen aber genügend Bewegungsspielraum haben.

Die Sohlen dürfen nicht zu hart, sollen aber ausreichend profiliert sein. Sinnvoll ist zudem eine wasserdichte Membran, dank der die kleinen Wanderer auch in eine Pfütze springen können, ohne direkt nasse Füße zu haben.

Neben den Wanderschuhen sind auch Softshelljacke, Outdoorhose und der Witterung entsprechende Shirts oder Pullover wichtig.

Allgemein wird empfehlen, die Wanderung im Zwiebellook zu beginnen, sodass die Kleidung nach und nach angepasst werden kann.

 Allgemein wird empfehlen, die Wanderung im Zwiebellook zu beginnen, sodass die Kleidung nach und nach angepasst werden kann. (Foto: AdobeStock - 536910845 JenkoAtaman)

Allgemein wird empfehlen, die Wanderung im Zwiebellook zu beginnen, sodass die Kleidung nach und nach angepasst werden kann. (Foto: AdobeStock – 536910845 JenkoAtaman)

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