Familienausflüge mit dem Lastenrad: Darauf sollten Eltern beim Kindertransport achten

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Haben sich die Lastenräder anfangs noch schwergetan und konnten sich kaum durchsetzen, haben sie inzwischen eine große Fangemeinde. Selbst Familienausflüge werden mit dieser Autoalternative spielend gemeistert.

Ausflüge mit dem Lastenrad: Das ist beim Kauf wichtig

Ein Lastenrad fährt sich ähnlich wie ein normales Fahrrad, lediglich die dreirädrige Variante braucht ein wenig mehr Übung. Durch die neuen E-Antriebe erfordert es zudem kaum noch Kraft, um das Bike zu bewegen. So eignet es sich perfekt, um schwere Gegenstände durch die Stadt oder die Kinder zum Familienausflug zu transportieren. Die Kleinen haben verständlicherweise viel Spaß, wenn sie (hoffentlich sicher angeschnallt) in ihrem Transportmittel sitzen.

Mama oder Papa können radeln, sich mit den Kindern unterhalten und müssen beim Fahren keine Wartezeiten hinnehmen, weil die Kleinen vermeintlich nicht mehr fahren können. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten! Wichtig ist aber, dass mit einem Lastenrad für Kinder vor allem auf die Sicherheit geachtet wird. Außerdem sollte ein passendes Fahrradmodell gewählt werden.


Vorteile von Lastenrädern

Nicht nur bei einem geplanten Familienausflug kommt es darauf an, dass alle nötigen Dinge mitgenommen und die Kinder bei Laune gehalten werden. Auch im Alltag müssen häufig schwere Gegenstände von A nach B transportiert werden und seien es nur die Wochenendeinkäufe. Diese werden vielleicht üblicherweise mit dem Auto nach Haus gebracht, doch im Sinne einer nachhaltigen Lebensweise soll auf das Fahrzeug verzichtet werden. Wie aber sollen Wasserkisten und Apfelstiegen, Einkaufstüten und Kühltaschen nach Hause kommen? Richtig, mit dem Lastenrad, mit dem sich sogar noch die Kinder transportieren lassen. Bis zu 200 kg können je nach Fahrradmodell mitgenommen werden, sodass das Lastenrad seinem Namen alle Ehre macht.

Neben der hohen Beladungskapazität sind auch diese Vorteile wichtig und maßgeblich für die Entscheidung, ein Lastenrad beim nächsten Fahrradkauf zu wählen:

  • keine Parkplatzsuche möglich bzw. können kleinere Parkmöglichkeiten genutzt werden
  • kein Kraftstoffverbrauch und keine Emissionen
  • geringere Kosten
  • mehr Spaß an Ausflügen mit den Kindern
  • kürzere Fahrzeiten vor allem in der Innenstadt
  • Kauf wird teilweise bezuschusst
Ein Lastenrad fährt sich ähnlich wie ein normales Fahrrad, lediglich die dreirädrige Variante braucht ein wenig mehr Übung. ( Foto: Adobe Stock-pikselstock)

Ein Lastenrad fährt sich ähnlich wie ein normales Fahrrad, lediglich die dreirädrige Variante braucht ein wenig mehr Übung. ( Foto: Adobe Stock-pikselstock)

Verschiedene Arten von Lastenrädern

Wer sich für ein Lastenrad entscheiden möchte, sollte sich mit den verschiedenen Ausführungen und Größenvarianten vertraut machen. Vorrangig entscheidet dabei der geplante Einsatzzweck über die Art des Lastenrads.

Soll es eine einfache Ladefläche haben, eine abschließbare Box oder einen Kasten? Zwei oder drei Räder?

  • Ein zweirädriges Lastenrad wird als Einspurrad, Longtail oder Long John bezeichnet und erlaubt einen sportlichen und dynamischen Fahrstil. Es ist für längere Strecken perfekt und lässt sich im Verkehr hervorragend handhaben. Dieses Lastenrad ist in Kurven sehr sicher zu fahren und vermittelt ein Fahrgefühl, wie es von einem normalen Fahrrad bekannt ist. Die mögliche Zuladung ist allerdings geringer als bei einem dreirädrigen Lastenrad.
  • Die dreirädrige Variante bietet mehr Platz, sodass die Mitnahme von zwei Kindern gar kein Problem ist. Familienausflug, wir kommen! Ebenfalls vorteilhaft ist das sichere Fahrgefühl und das höhere Ladevolumen. Das dreirädrige Lastenrad eignet sich daher auch perfekt, um entspannt durch die Stadt und über Land zu fahren. Bei zusätzlicher Unterstützung durch den Motor wird das Fahren auch mit größeren Lasten zum Kinderspiel. Im Stadtverkehr erweist sich das Lastenrad mit drei Rädern allerdings als ein wenige sperriger, zudem ist die Kippgefahr in den Kurven höher.

Kinder mit dem Lastenrad transportieren

Schon im normalen Alltag ist es erstaunlich, wie viel „Reisegepäck“ ein Kind mitnehmen kann. Rucksack und Lieblingskuscheltier, etwas zu trinken und ein Bilderbuch müssen zum Einkaufen oder zum Arzt mitgenommen werden. Auch die Fahrt in den Kindergarten oder in die Grundschule ähnelt eher einem Tagesausflug.

Wen wundert es da noch, wenn zu einem tatsächlichen Ausflug, der den ganzen Tag dauern und an ein entfernteres Ziel führen soll, das halbe Kinderzimmer mitgenommen werden muss? Auch wenn Eltern gern und häufig darauf hinweisen, dass die Mitnahmekapazitäten begrenzt sind, können Kinder diesen dezenten Hinweis doch meisterhaft ignorieren.

Doch es gibt eine Lösung: Mit dem Lastenrad ist es möglich, all die vermeintlich notwendigen Dinge und natürlich das Kind oder die Kinder von A nach B zu bringen. Wichtig ist, dass Anschnallsystem und Helm vorhanden sind, denn nur so ist das Fahren mit dem Lastenrad für die Kleine sicher genug.

Tipp: Durch eine Novelle des Straßenverkehrsgesetzes wurde es legal, Kinder bzw. auch andere Personen mit dem Lastenrad zu transportieren. Es muss demnach niemand ein Bußgeld befürchten, falls während der Fahrt die Polizei auftauchen sollte.

Wer sich für ein Lastenrad entscheiden möchte, sollte sich mit den verschiedenen Ausführungen und Größenvarianten vertraut machen. ( Foto: Adobe Stock-pikselstock)

Wer sich für ein Lastenrad entscheiden möchte, sollte sich mit den verschiedenen Ausführungen und Größenvarianten vertraut machen. ( Foto: Adobe Stock-pikselstock)

Das ist für ein Lastenrad für Kinder wichtig

Lastenräder, die für den Kindertransport genutzt werden sollen, verfügen am besten über einen Kasten, in dem die Kleinen sicher sitzen können. Meist ist genügend Platz für zwei Kinder vorhanden, bei manchen Modellen können sogar bis zu vier Kinder gleichzeitig transportiert werden.

Mit dem Long John sind Eltern auf der sicheren Seite und können dem Familienausflug gelassen entgegenblicken.

Die Fahreigenschaften dieser E-Lastenräder sind stabil, gleichzeitig lässt sich das Bike einfach bedienen. Modelle mit drei Rädern hingegen sind weniger agil, das Fahrverhalten ist nicht ganz so sicher. Es ist eine Übungssache mit Fahrrädern, die sich in der Kurve neigen, klarzukommen.

Allerdings empfehlen Experten, bei häufiger Mitnahme von mehr als zwei Kindern, ohnehin auf das dreirädrige Lastenrad zu setzen.

Vorsicht ist geboten, wenn die Fahrbahn uneben ist, wenn eine hohe Geschwindigkeit gefahren wird oder wenn enge Kurven zu meistern sind. Die Kippgefahr bei Dreirädern ist deutlich größer als bei Zweirädern!

Tipp: Damit der Familienausflug auch mit Kleinkindern funktioniert, empfiehlt sich ein Fahrradmodell mit Babyschalenhalterung. Ja, auch daran haben die Hersteller inzwischen gedacht und so gibt es verschiedene Lastenräder, die sich sogar für den Babytransport eignen.

Wichtig: Generell sollten Eltern die Risiken beim Fahren nicht unterschätzen und bedenken, dass Kleinkinder bis sieben Jahre nur auf montierten Sitzen transportiert werden dürfen.

Zudem ist sicherzustellen, dass die Füße der Kleinen nicht in die Speichen geraten können. Bei der Mitnahme von Personen über 16 Jahre muss ebenfalls ein sicherer Transport möglich sein. Außerdem ist vorgeschrieben, dass der Fahrer in jedem Fall wenigstens 16 Jahre alt sein muss.


Tipps zum Kindertransport mit dem Lastenrad

Junge Familien setzen auf Lastenräder wie nie zuvor, wie die Fahrradfachhändler zu berichten wissen.

Dies verwundert nicht, denn auf normalen Fahrrädern können Kinder nur bis zu einem Alter von sieben Jahren mitgenommen werden.

Auf einem Lastenrad hingegen sind sie so lange zu transportieren, wie genügend Platz dafür ist. Außerdem spielt das maximale Gesamtgewicht eine Rolle.

Wird das nicht überschritten, steht dem Familienausflug auch mit größeren Kindern, die nicht selbst Fahrrad fahren möchten, nichts im Wege.

Junge Familien setzen auf Lastenräder wie nie zuvor, wie die Fahrradfachhändler zu berichten wissen. ( Foto: Adobe Stock-pikselstock)

Junge Familien setzen auf Lastenräder wie nie zuvor, wie die Fahrradfachhändler zu berichten wissen. ( Foto: Adobe Stock-pikselstock)

Der große Vorteil beim Ausflug mit kleinen Kindern und dem Lastenrad: Die Eltern haben ihren Nachwuchs immer im Blick und können auch dann reagieren, wenn diese quengelig werden, sich am Keks verschlucken oder ein waghalsiges Manöver zur Seite versuchen, weil dort gerade eine Baby-Katze des Weges kommt.

Damit die Kinder sicher gefahren werden können, sind diese Punkte wichtig:

  • Babyschale für Mini-Passagiere installieren
  • Regencape und Sonnenschutz nicht vergessen
  • Kinder generell mit Anschnallsystem und Helm sichern
  • evtl. auf vollgefedertes Lastenrad setzen (komfortabler geht es nicht)
  • vor dem ersten großen Ausflug Fahren üben
  • unbedingt daran denken: Je größer die Last, desto stärker die Reaktionen des Bikes bei Lenk- und Bremsmanövern
  • beide Hände gehören an den Lenker, kein freihändiges Fahren
  • keine waghalsigen Fahrten über Stock und Stein
  • größere Kinder auch über Gefahren und Risiken aufklären
  • Lastenrad nicht überladen

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